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Lectures

This page and its contents are only available in German, but they are provided below for your convenience.

Über die Laufzeit des SFB 948 hinweg gab es immer wieder Vortragsreihen, die sich ausgewählten Themen widmeten und als Ringvorlesungen mit Wissenschaftler:innen der Universität Freiburg und externen Expert:innen veranstaltet wurden. In knapper Art und Weise werden anhand anschaulicher Beispiele Kernthesen des SFB erklärt und Forschungsfelder beleuchtet. Vier dieser Vorlesungen stehen auf dieser Seite als Podcasts zur Verfügung. Genaueres zu den einzelnen Reihe findet sich unten.

 

Starke Männer
Figuren disruptiver Politik in transnationaler Perspektive: Tagung 2022
Helden müssen sterben
Von Sinn und Fragwürdigkeit des heroischen Todes (WS 2017/18)
Vom Weihegefäß zur Drohne
Kulturen des Heroischen und ihre Objekte (WS 2014/15)
Krieg und Heldentum
(WS 2013/14)
Helden
Formen und Funktionen des Heroischen (WS 2011/12)

Starke Männer – Figuren disruptiver Politik in transnationaler Perspektive: Tagung 2022

Der Aufstieg von Populisten und Autokraten unterschiedlicher Couleur auf dem politischen Parkett hat autoritäre Führungsmodelle wieder stärker in den Fokus wissenschaftlicher Forschung gerückt. Die Tagung problematisiert dieses Wiedererstarken des Autoritären mit Fokus auf seine politischen Repräsentanten und deren mediale Figuration in transnationaler Perspektive. „Starke Männer“ sind ein globales Phänomen. Sie eint ein disruptiver Politikstil, der historisch gewachsene Allianzen erschüttert und mit politischen Gepflogenheiten bricht. Sie stehen für eine Personalisierung des politischen Feldes, die heroisch akzentuiert ist. Die Tagung nimmt diese zeitgenössische Sozialfigur in den Blick und fragt anhand von Fallbeispielen nach den Männlichkeitskostruktionen, Inszenierungspraktiken und Politikstilen „starker Männer“.

Vorträge

Helden müssen sterben. Von Sinn und Fragwürdigkeit des heroischen Todes (WS 2017/18)

Helden müssen sterben, weil sie Menschen sind. Für ihren Status als heroische Figur kann das Sterben jedoch unterschiedlich aufgeladen oder bedeutsam sein. In der früheren griechischen Antike ist der Tod sogar Voraussetzung für eine Heroisierung. Das Sterben wird nicht unbedingt erzählerisch ausgestaltet, kann aber Ergebnis einer heroischen Tat sein. Märtyrer opfern in der Erwartung eines Weiterlebens im Jenseits und/oder in der Erinnerung Nachlebender ihr Leben in einem oft extremen Tötungsakt. Der Kriegsheld folgt dem Appell, sein Leben für eine größere Sache einzusetzen, und er ruft nachfolgende Generationen auf, es ihm nachzutun – ohne dass der Tod das Ziel der Tat sein muss. Jung verstorbene Helden und Heldinnen werden immer wieder als Ideale „ewiger Jugend“ präsentiert.

Wie sterben heroische Figuren, wie wird dies präsentiert und inszeniert? Welche Medien eignen sich in besonderer Weise dazu? Wann werden Tod und Heldentum eng miteinander verbunden? Welche Rolle spielt dabei Gewalt? Besitzen Sterben und Tod von Helden Appellcharakter? Ganz grundsätzlich gehen die Vorträge der Ringvorlesung anhand unterschiedlicher Beispiele zwischen Antike und Moderne der Frage nach, wie Sterben, Tod und heroisches Handeln in Bezug zueinander gesetzt werden und welche Beziehung Darstellungen heroischen Sterbens zwischen Helden und ihren Publika herstellen. 

Vorträge

Vom Weihegefäß zur Drohne, Kulturen des Heroischen und ihre Objekte (WS 2014/15)

Der Ort, der dem Heroischen im kulturellen, politischen und sozialen  Sinnsystem von Gemeinschaften zugewiesen ist, lässt sich im Ausgang von  entsprechend aussagekräftigen Kunst- und Gebrauchsgegenständen,  Bauwerken, Texten, Ereignissen o.ä. verdeutlichen. So ist beispielsweise  das einer Heldenfigur geweihte Trinkgefäß aus dem 4. Jahrhundert v.  Chr. im Hinblick auf die Bedeutung des Heroischen für eine bestimmte  Gemeinschaft ebenso aufschlussreich wie mittelalterliche Münzen, auf  denen Herrscher mit den Attributen von Heldenfiguren dargestellt sind.  Für die Neuzeit sind in diesem Zusammenhang neben Bildern, Texten und  Büchern z.B. Lesezeichen und Porzellanteller interessant, auf denen  Heldenfiguren abgebildet sind, Theaterbauten und Stadien, in denen  Sängerinnen und Sänger bzw. Sportlerinnen und Sportler als Heldenfiguren  erscheinen können, Prothesen, Orden, modernes Kriegsgerät oder Harry  Potters Zauberstab.

 

Die Vorträge der Ringvorlesung „Vom Weihegefäß  zur Drohne“ nutzen in diesem Sinne jeweils etwas Anschauliches aus  bestimmten Zeitabschnitten zwischen Antike und 21. Jahrhundert als  Ausgangspunkt, um wichtige Brüche, Krisen, Intensivierungen oder  Neukodierungen des Heroischen zu thematisieren. Auf diese Weise werden  die wichtigsten Umbruchsphasen des Heroischen in einem diachronen  Überblick erkennbar.

Vorträge

Krieg und Heldentum (WS 2013/14)

Im Jahr 2014 jährte sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum  einhundertsten Mal. Der Sonderforschungsbereich 948 „Helden –  Heroisierungen – Heroismen“ veranstaltete aus diesem Anlass im  Wintersemester 2013/14 die Ringvorlesung „Krieg und Heldentum“.

Die einzelnen Vorträge thematisieren Heldenbilder und Heroisierungen,  wie sie im Zusammenhang mit Krieg(en) zu beobachten sind. Im  Mittelpunkt steht dabei die Frage, in welcher Weise Krieg(e) in  bestimmten historischen Situationen durch den Rückgriff auf  Heldenfiguren und Heroisierungen gerechtfertigt und / oder  mythologisiert werden. Darüber hinaus werden diejenigen Medien (Symbole,  Rituale, Erinnerungszeichen) behandelt, in denen Gesellschaften den mit  Krieg verbundenen (Grund-)Erfahrungen wie Trauer und Tod einen Sinn zu  geben versuchen.

Die Ringvorlesung „Krieg und Heldentum“ ist damit als Beitrag zu  einer modernen Militärgeschichte zu verstehen, die sich mit Krieg(en)  eher im Rahmen einer Kultur- und Sozialgeschichte der Gewalt  beschäftigt. In der Kombination von Beiträgen aus Geschichts- und  Literaturwissenschaft, Soziologie, Religionswissenschaft, Klassischer  Archäologie und Kunstgeschichte beschreitet die Ringvorlesung in diesem  Zusammenhang innovative Wege.

Vorträge

Helden. Formen und Funktionen des Heroischen (WS 2011/12)

Leben wir in einem postheroischen Zeitalter? Oder kommen Gesellschaften - historische und gegenwärtige - ohne suggestive Helden einfach nicht aus, weil sie in einer unübersichtlichen und scheinbar rationalen Welt das Außergewöhnliche und Außeralltägliche des Einzelnen und seine menschliche Vorstellungen sprengenden Eigenschaften erst erfahrbar machen? Als Vorbilder und Störenfriede prägen Helden jedenfalls die Art und Weise, wie Gesellschaften sich durch das fragile Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft über sich selbst verständigen. Was als heroisch gilt und was nicht, verrät viel über das Verhältnis zwischen Norm und Abweichung, über die Funktionen des Exzeptionellen und seine Konflikthaftigkeit. Die Ringvorlesung thematisiert dieses faszinierende Phänomen durch den Blick auf verschiedene Epochen und in der Perspektive ganz unterschiedlicher Disziplinen.

 

Vorträge