Umfrage
Das Team des Teilprojekts Ö hat 2021 und 2022 eine Umfrage durchgeführt, die zum Ziel hatte, Schülerinnen und Schüler (SuS) zu ihren Heldinnen- und Heldenbildern zu befragen. Es wurden insgesamt Daten von fünf Schulen (Gymnasien, Gemeinschafts- und Berufsschulen) in Freiburg und Umland gesammelt und dabei 833 SuS erfasst. „Wer ist für dich ein Held und warum?“ Diese Frage sollte spontan beantwortet werden, um ein möglichst unvoreingenommenes Ergebnis zu erhalten. Die Antworten sind nicht repräsentativ, jedoch geben sie einen Einblick in die Lebensrealität der SuS indem ein Augenmerk auf die Gruppen und Individuen geworfen wird, die von den SuS als ihre Helden und Heldinnen bezeichnet werden, sowie warum diese eine Vorbildfunktion einnehmen.
Die Antworten lassen sich grob in 23 Unterkategorien aufteilen. Eine Überraschung: die weit überwiegende Mehrheit der SuS nannten als Heldinnen und Helden engste Familienangehörige. Fast 50 Prozent der SuS gaben ihre Eltern an, wobei Mütter vor Vätern lagen. Dazu kamen weitere 25 Prozent andere Familienmitglieder, mehrheitlich Geschwister. Mit fast 20 Prozent wurden Freundinnen und Freunde genannt.
Eine weitere größere Gruppe mit heroischen Qualitäten ist die der Helfenden. Etwas über 21 Prozent der Antworten der SuS fielen in diese Kategorie, wobei ca. 13,5 Prozent Ärztinnen und Ärzte bzw. Pflegepersonal, sieben Prozent Feuerwehrleute und ca. fünf Prozent die Polizei mit konkreter Berufsbezeichnung angaben. Die mit fast vier Prozent mit Abstand am meisten genannte Einzelperson war Greta Thunberg. Die Begründungen für die Nennung dieser hier aufgeführten Gruppen legen nahe, dass die SuS unterstützende, Lebensrettende und den Alltag erleichternde, sowie verschönernde Tätigkeiten als besonders heroisch herausheben. Völlig nachgeordnete Rollen spielten dagegen Figuren aus Sport und Showgeschäft, die bei vergleichbaren Umfragen noch in den 90er Jahren mit etwa einem Drittel der Stimmen genannt worden waren.